Wenn die Hingabe an die Tür klopft

Kennst Du das? Diese Zeit im Leben, in der Du Dich zu nichts wirklich aufraffen kannst? Irgendwie bist Du müde und erschöpft, aber es entstehen keine echten Impulse, etwas zu ändern. Du benötigst viel mehr Zeit für alles und für Dich. An manchen Tagen fühlst Du Dich energiegeladen, kannst diese Energie aber nur in etwas Schönes, Genussvolles stecken. Etwas durchzuziehen und diszipliniert zu sein fällt Dir dann nicht nur schwer, es scheint völlig unmöglich. Fast kannst Du Dir nicht vorstellen, dass das jemals wieder anders wird.

Ich habe gerade eine solche Phase durchgemacht – oder bin ich noch mittendrin…? Das ist auch so typisch. Du glaubst, die Kraft kommt zurück und Du kannst Dich nun endlich wieder an die Arbeit machen – aber halt – wo ist diese neue Energie nun schon wieder hin…?

Seit ich meinen spirituellen Weg eingeschlagen habe, erlebe ich immer wieder solche Phasen. Und die ersten davon habe ich wirklich… tja, man könnte fast sagen, gehasst. Ich bin innerlich die Wände hochgegangen. Ich muss doch… ich will doch… ich kann doch nicht…

Das war 2019. Ich hatte meiner Festanstellung gerade den Rücken gekehrt und wollte all meine Zeit und Energie in meine Selbständigkeit stecken. Meinen Podcast ins Leben rufen (was erst im Sommer 2020 gelang), mein Angebot definieren, eine professionelle Homepage entwickeln – aber es ging nichts. Das, was ich konzipiert hatte, war 14 Tage später schon nicht mehr stimmig. Das war meine erste bewusste Schule der Hingabe. Was funktionierte, war meine ganz persönliche spirituelle Reise. Meiner Seele ging es nur um ihr spirituelles Wachstum. Ich hatte Bilder, Erkenntnisse und Wachstum ohne Ende. Aber es war einfach nicht daran, es bereits nach außen zu bringen.

Das Pendel schwingt vom männlichen Pol in den weiblichen – ungewohnt, aber herrlich

Heute verstehe ich so viel besser, was damals geschehen ist. Ich war ein solch zielstrebiger und disziplinierter Mensch gewesen, habe durchgezogen, bin Marathon gelaufen. Mein Pendel war mein Leben lang auf der „männlichen“ Seite geschwungen. Es musste auf die andere Seite wechseln – die weibliche Seite, in das Feld der Hingabe, Akzeptanz, des Geschehenlassens und Genießens.

Genießen konnte ich damals nicht und das finde ich im Nachhinein so schade. Denn es war eine intensiv geschenkte Zeit. Ich bekam weiter für ein Jahr einen Teil meines Gehalts, musste aber nicht mehr arbeiten gehen und hätte einfach mein Leben genießen können, wie einen lang währenden Sommer. Aber dieses „nicht funktionieren“ können hat mir Stress und auch Angst gemacht. Damals habe ich mir vorgenommen, wenn ich mal wieder in einer solchen Phase bin, dass ich sie sorgenfrei genießen möchte.

Wie kann man diese Phasen der Hingabe und der Ich-Werdung genießen?

Ich bin wieder in einer solchen Phase und meistens kann ich sorgenfrei genießen – nur die Ungeduld ist manchmal noch an meiner Seite ;-).

Damit es Dir nicht geht wie mir damals, habe ich ein kleines Sommerprogramm der Hingabe entwickelt. Wenn auch Du gerade in einer solchen Phase des Loslassens und Werdens bist und Dir wünschst, es genießen zu können, ist es vielleicht genau das Richtige für Dich.

2019 hätte ich mir gewünscht, jemand hätte mir mehr über solche Lebensphasen sagen können. Ich habe mich nach Austausch gesehnt, aber es war schwierig – ich kam schließlich aus einer akademischen Welt der Leistung.

Deshalb gibt es diesen Sommer die virtuelle „Lasse Dich werden“-Begleitung.